Unsere Gemeinde steht vor einer entscheidenden Frage: Wie soll die Abwasseraufbereitung künftig gestaltet werden? Ende 2027 läuft die Genehmigung für unsere bestehende Teichkläranlage aus, da neue Umweltauflagen strengere Grenzwerte vorschreiben. Dies erfordert eine grundlegende Entscheidung: Modernisierung der bestehenden Anlage, Bau einer neuen Kläranlage oder der Anschluss an eine fremde Kläranlage?
Um mögliche Wege auszuloten, fand am 5. Juni ein Gespräch mit dem Geschäftsführer des Abwasserverbandes Mittlere Mümling (AVMM) statt. Der Verband vereint die Kreisstadt Erbach, die Stadt Michelstadt und die Stadt Oberzent, um die Abwasseraufbereitung effizient und kostengünstig zu organisieren. Durch diesen Zusammenschluss können nicht nur Kosten gesenkt, sondern auch Umweltstandards auf hohem Niveau gesichert werden.
Der AVMM bietet eine umfangreiche Betreuung – von der Abwasserklärung über die Instandhaltung des Transportnetzes bis hin zur Erhaltung gemeindeeigener Kanalnetze. Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf der nachhaltigen Klärschlammverwertung. Hierfür wurde eigens das „Unternehmen für Phosphatrecycling im Odenwald GmbH“ (UPhO) gegründet. Durch eine thermochemische Behandlung werden unerwünschte Bestandteile entfernt, das enthaltene Phosphat bleibt erhalten und wird für Pflanzen optimal verfügbar gemacht.
Als Verband verfolgt der AVMM keine Gewinnmaximierung, sondern berechnet Gebühren anteilig nach Gemeindeaufkommen. Dies bedeutet, dass kleinere Gemeinden wie Mossautal nur entsprechend ihrem tatsächlichen Verbrauch belastet werden.
Die Zukunft der Abwasseraufbereitung sollte sich an verfahrenstechnischer Sicherheit, stabilen Gebühren und ökologischen Standards orientieren. Die Möglichkeiten, die der AVMM bietet, verdienen daher eine genauere Betrachtung, um eine fundierte und zukunftsfähige Entscheidung für unsere Gemeinde zu treffen.